Sechs Blöcke mit zehn Aufgaben in 48 Stunden

Feuerwehr-AG von HDS, KRG und RSL üben unter erschwerten Bedingungen

Zwei volle Tage, 48 Stunden, verteilt auf die Tage Donnerstag bis Samstag. So lange hielten die Mitglieder der Feuerwehr-AG der beteiligten Karla-Raveh-Gesamtschule, der Heinrich-Drake-Schule und der Realschule Lemgo ihre Übungen ab. Sechs Einsatzzeiten mit zehn verschiedenen Aufgaben standen auf dem Programm – inklusive einer Funkübung in Lüdenhausen bei scharfer Kälte… Fazit? Es hat sich richtig gelohnt: Kameradschaft gestärkt, Kenntnisse verfeinert, Schwachstellen lokalisiert. Und Spaß hat es auch gemacht!

Ein Dutzend Schülerinnen und Schüler wiederholte am Donnerstag unter sachkundiger Anleitung der Lemgoer Wehrführung um Chef Lars-Uwe Brede bereits Gelerntes, das für den Freitag benötigt wurden. Dazu wurden wichtige Knoten und Stiche geübt, die Sitzordnung im Wagen geprobt und mit Aufgaben hinterlegt, am Abend eine mehrstündige Funkübung auf Basis des Spiels „Scotland Yard“ durchgeführt.

Bei Schneefall und kräftiger Kälte wurde am Freitag Löschwasser aus einem offenen Gewässer entnommen. Gar nicht so leicht, eine fast 180 Kilogramm schwere Pumpe musste zunächst an den Löschteich hinter dem CVJM-Heim im Extertal geschleppt werden. Saugleitung verlegt, Schläuche angeschlossen, Wasser lief. Und spritzte aus den Düsen der B-Rohre. Parallel dazu sicherte eine andere Gruppe Jugendlicher die Ausleuchtung eines Einsatzortes mit Hochleistungsstrahlern.

Am Nachmittag wurden drei Übungen parallel durchgeführt: Erste Hilfe bei einem Küchenunfall, Absicherung und Hilfeleistung bei einem Autounfall, Bergung und Tragen einer verletzten Person durch ein enges Treppenhaus. Nach dem Abendessen dann noch eine Blaulichtübung vor dem Schlafquartier: In Bestzeit sicherte die Feuerwehr-AG eine verletzte Person, löschte einen Garagenbrand (die Nebelmaschine der Wehr leistete auch ganze Arbeit) und sorgte eben für die richtige Ausleuchtung des Schauplatzes. Lars-Uwe Brede und die Lehrkräfte Matthias Schalk, Cornelia Pasmanns und Stephan Krause konnten wahrlich zufrieden sein.

Am Samstag ging es bei Schneegestöber und klirrender Kälte vom Extertal nach Lüdenhausen, wo eine mehrstündige Funkübung rund um das Feuerwehrgerätehaus in Zweierteams veranstaltet wurde. Viele kleine Aufträge, viele Funksprüche, viel Disziplin. Auch hier waren die Ausbilder der Löschgruppe Lüdenhausen sehr zufrieden mit den „Funkleistungen“ unserer Schülertruppe.

Seit Sommer 2021 gibt es nun das Pilotprojekt „Feuerwehr-AG“. Alle Beteiligten konnten feststellen, dass sich wahrlich viel getan hat. Die Abläufe klappen gut, die Zusammenarbeit stimmt, jeder und jede kennt seinen/ihren „Job“. Teamarbeit ist nicht nur absolut notwendig, sondern wird auch gelebt. Bis zum Abschluss im Sommer bleibt noch einiges zu tun. Aber nach vorläufiger Bilanz haben die Jugendlichen schon jetzt viel gelernt von der Wehr. Und die Wehr von der Schule und den Schülern, denn auch die Ausbilderinnen und Ausbilder erkennen an, dass sich die Uhr weitergedreht hat. Was sicher Auswirkungen haben dürfte – der gemeinsame Weg ist noch lange nicht zu Ende…

Stephan Krause