„Helden des Alltags“ in NS-Zeit gewürdigt

Gedenkstunde zur Erinnerung an Reichspogromnacht mit Realschulbeteiligung

Zur Gedenkfeier zur Reichspogromnacht standen in diesem Jahr vier Personen im Beitrag unserer Schule im Vordergrund. Dabei handelte es sich um Alois und Maria Elsner, Isa Vermehren und Frieda Adam. Bei allen handelte es sich um die „Helden des Alltags“ in der Zeit des Nationalsozialismus. Keiner von ihnen hatte die Absicht, das Nazi-Regime zu stürzen, mehr oder weniger kamen sie in Situationen hinein, in denen sie sich dazu entschlossen, auf ihr Gewissen zu hören und zu helfen. Unsere Schülerinnen Paulina Brakhage (im Bild rechts) und Josefine Berg aus der Klasse 10a stellten diese Personen bei der Gedenkfeier auf dem Lemgoer Marktplatz den zuhörenden Menschen vor.

Alois und Maria Elsner nutzten ihren Zugang zum Kauferinger Arbeitslager, einem Nebenlager des Konzentrationslagers Dachau, um Lebensmittel, Kleidung und Medikamente für die Häftlinge hineinzuschmuggeln. Isa Vermehren verweigerte den sog. Hitlergruß am 1. Mai 1933, weil es einer Mitschülerin, die als Halbjüdin klassifiziert wurde, untersagt wurde den Gruß zu vollziehen. Sie solidarisierte sich mit ihrer Mitschülerin und nahm in Kauf, dass sie von der Schule flog. Frieda Adam bot der verzweifelt vor ihrer Tür stehenden jüdisch stämmigen Arbeitskollegin Erna Putermann an, bei ihr unterzutauchen. Sie beherbergte Erna Putermann und später auch deren Bruder und rettete so deren Leben. Für ihre helfenden Taten wurden Alois und Maria Elsner und Frieda Adam in die Liste der „Gerechten unter den Völkern“ in Yad Vashem aufgenommen.

Thorsten Holling