Nach Pilot-Projekt des Landes wird dauerhaftes Fortsetzen angestrebt
Es war ein Versuchsballon. Ein Schuss ins Blaue. Oder auch ein „Schauen wir mal!“ Im Sommer 2021 startete ein ungewöhnliches Projekt, angelegt auf zwei Schuljahre. Die drei Lemgoer Schulen Heinrich-Drake (HDS), Karla-Raveh (KRG) und die Realschule (RSL) taten sich mit der Freiwilligen Feuerwehr Lemgo zusammen und starteten die „Feuerwehr-AG“. Gut fünf Monate vor dem (vorläufigen) Ende des Pilotprojekts hier eine kurze Zwischenbilanz.
Mit 20 Schülerinnen und Schülern der drei Schulen gestartet, sind im Januar 2023 noch 17 Jugendliche Woche für Woche dabei. Sie erhalten durch die vielen freiwilligen Feuerwehrmänner und -frauen vielfältige Einblicke und konkrete Anleitungen zu all den Dingen, die bei der Arbeit unserer Wehr eine Rolle spielen: Erste Hilfe, Knoten & Stiche, Löschangriffe, Materialpflege, Teamarbeit in den Trupps, Fahrzeugkunde, Rechtsfragen, Gefahrstoffkunde und und und.
Ein unglaublicher Einsatz unserer Wehr für die junge Truppe war die Grundlage; stetig vorangetrieben vom nimmermüden Wehr-Chef Klaus Wegener, der zum 1. Februar in den Ruhestand wechselt und seinem Nachfolger Lars-Uwe Brede eine große Aufgabe hinterlässt. Dieser jedoch lässt überhaupt keinen Zweifel aufkommen, dass die Feuerwehr-AG dauerhaft weitergeführt werden soll. Nicht nur bis zum Sommer natürlich, sondern dauerhaft.
Die begleitenden Lehrkräfte Cornelia Pasmanns (HDS), Matthias Schalk (KRG) und Stephan Krause (RSL) erlebten eine immer mehr zusammenwachsende Truppe, erkannten in den anderthalb Jahren aber auch einige Optimierungsmöglichkeiten: Mehr Pädagogik, vielleicht etwas mehr Effizienz, eine gewisse Entschlackung des ehrgeizigen Programms. Aber genau dafür ist ein Pilot-Projekt ja gedacht!
Bis zum Sommer soll ein neues Curriculum erarbeitet werden. Die Schulen wollen ihre Kameradinnen und Kameraden bei der Wehr mehr unterstützen, mehr entlasten, denn auch sie haben sehr viel gelernt in den 18 Monaten. Geplant ist, dass das bisher „geschlossene“ Projekt ohne „Zusteigmöglichkeiten“ ab dem Schuljahr 23/24 stärker geöffnet wird.
So ist angedacht, dass zu jedem neuen Schuljahr Schülerinnen und Schüler einsteigen können. Zwar bleibt die Feuerwehr-AG prinzipiell auf zwei Jahre angelegt, denn Grundlage ist nach wie vor eine möglichst umfassende Vorbereitung auf den Truppmannlehrgang. Aber: Anhand durchgeplanter Module soll es eben möglich sein, auch Teilleistungen zu erbringen und auch später einsteigen oder eben auch aussteigen zu können, wenn nötig. Und durch ihren Abschluss aussteigende Schülerinnen und Schüler schaffen ja auch Platz für neue Mitstreiter, sodass im Idealfall die AG auf Dauer nie ganz neu wäre, sondern sich ständig erneuert. Schaun mer mal.
Es war bislang eine unglaublich spannende Reise. Und sie ist nicht zu Ende, sondern startet ab Sommer wieder neu durch. Wir freuen uns darauf und laden jetzt schon die Schülerinnen und Schüler der zukünftigen Jahrgänge 9 und 10 ein, dabei zu sein.
Stephan Krause